Milchgangdarstellung (Galaktographie)
Bei der Galaktographie handelt es sich um ein röntgenologisches Verfahren, das die Milchgänge der Brust mithilfe von Röntgenkontrastmittel dargestellt, um krankhafte Veränderungen zu erkennen. Die Galaktographie dient der Diagnostik von Krankheitsprozessen, die sich innerhalb der Milchgänge abspielen, wie z. B. kleine innerhalb der Milchgänge beschränkte Karzinome (= DCIS), Papillome (gutartige Schleimhauttumoren) oder chronisch-entzündliche Prozesse.
Indikationen (Anwendungsgebiete)
Indikation und Voraussetzung für diese Untersuchung bildet ein krankhafter Austritt von Flüssigkeit aus der Mamille (Brustwarze). Auffällig ist dies besonders, wenn nur eine Brustdrüse betroffen ist.
Die Galaktographie wird durchgeführt bei:
- blutiger Sekretion aus der Mamille
- einseitiger, nicht-blutiger Sekretion
- Nachweis von Tumorzellen oder Atypien im zytologischem Befund
Kontraindikationen
- Akut-entzündliche Prozesse der Brustdrüse
Vor der Untersuchung
Vor der Untersuchung erfolgt in der Regel eine klinische Untersuchung, eine konventionelle Mammographie sowie eine zytologische Untersuchung des Sekrets.
Das Verfahren
Die Durchführung der Galaktographie ist nur möglich, wenn eine Sekretion mit Erweiterung der Milchgänge vorliegt.
Nach gründlicher Desinfektion der Mamille und der umgebenden Haut wird der betreffende Milchausführungsgang aufgesucht und vorsichtig mit einer stumpfen Galaktographienadel sondiert. Ist die Kanüle positioniert, wird vorsichtig 0,1 bis 0,5 ml wasserlösliches Kontrastmittel luftfrei über eine Kontrastmittelspritze injiziert. Anschließend wird der Ausführungsgang mithilfe eines Pflasters komprimiert, um ein Austreten des Kontrastmittels bis zur Anfertigung der Röntgenaufnahme zu verhindern. Anschließend erfolgt die Mammographie in 2 Ebenen, diese kann durch Vergrößerungsaufnahmen ergänzt werden.
Zum Schluss erfolgt die Beurteilung der Röntgenaufnahmen, dabei wird insbesondere auf Duktektasien (Aufweitungen der Milchgänge), Füllungsdefekte und Gangabbrüche geachtet.
Nach der Untersuchung
Nach der Untersuchung sind keine besonderen Maßnahmen notwendig. Findet sich ein auffälliger Befund, so ist in der Regel eine feingewebliche Abklärung notwendig, da die Galaktographie keine Unterscheidung zwischen einem gutartigen und einem bösartigen Befund ermöglicht.
Mögliche Komplikationen
- Galaktophoritis (Entzündung der Milchgänge)
- Mastitis (Brustentzündung)
- Paravasatbildung – Ansammlung von Kontrastmittel außerhalb der Milchgänge, z. B. in den Lymphgängen, die zu einer erschwerten Beurteilung der Untersuchung führt.